Die lebendige Umkehrung Die Abkürzung zur inneren Befreiung

Ich werde gelegentlich gefragt, ob The Work noch irgendwie zu beschleunigen ist.

An sich sei The Work schon wahnsinnig schnell, doch wenn irgendwie noch ein schnellerer Weg möglich ist, soll der doch genutzt werden, oder?

Tatsächlich gibt es einen Weg. Dieser Weg braucht manchmal ein wenig Mut, Anstrengung oder Überwindung, je nach dem, wie weit du mit deiner Work schon gekommen bist. Doch er lohnt sich, er macht so viel Spaß und ist einfach verblüffend wirkungsvoll.

Die Umkehrung in Aktion

Nachdem du einen Gedanken mit den 4 Fragen untersucht hast, wendest du dich den Umkehrungen zu. Nachdem du deine Umkehrungen gefunden hast, darfst du dich fragen: „Wie kann ich diese Umkehrungen ganz konkret in die Tat umsetzen und wann und wo tue ich das?“ Beispiel: Wenn der untersuchte Gedanke z.B. „Er sollte mir besser zuhören.“ war, dann ergeben sich daraus diese möglichen Umkehrungen:
  1. „Er sollte mir nicht besser zuhören.“
  2. „Ich sollte ihm besser zuhören.“
  3. „Ich sollte mir besser zuhören.“
Die erste Umkehrung ist nicht wirklich auszuleben. Sie beschreibt nur meine Einstellung, doch ich kann sie nicht wirklich in die Tat umsetzen. Diese Umkehrung schließt sich durch die Work von selbst, sie ist das Ergebnis meines inneren Prozesses. Für die lebendige Umkehrung sind jedoch die zweite und die dritte Umkehrung sehr interessant.

Die Umkehrung zur anderen Person

„Ich sollte ihm besser zuhören.“ Das nächste Mal, wenn du mit diesem Mann redest: Höre ihm wirklich zu! Höre ihm so zu, als gabe es nichts und niemanden sonst in der Welt, den du gerade zuhören könntest. Es gibt nur ihn und dich. Schweife nicht in Gedanken ab. Bewerte ihn nicht. Tue nicht so, als wüsstest du schon, was er sagt sondern bleibe mit einem offenen Herzen bei ihm. Sei neugierig auf jedes einzelne Wort, was aus seinem Mund herauskommt. Unterbrich ihn nicht. Lass ihn seine Fragen stellen. Unterstelle ihm keine Intention, von der du nicht sicher weißt, dass sie tatsächlich da ist. Und du weißt es niemals sicher. Sei wirklich präsent und bleibe bei dieser Person. Wenn du in dir störende Gedanken bemerkst, die in deinem Kopf dazwischen funken, ist das ein wunderbarer neuer Anhaltspunkt dafür, die Umkehrung zu leben: Damit du im nächsten Gespräch besser zuhören kannst, schreibe deine Gedanken auf und überprüfe sie. Wenn du dann das Gefühl hast, alle Gedanken überprüft zu haben, bist du bereit für die nächste Runde. Sei auch in anderen Situationen wirklich für die Person da. Wenn du das Gefühl hast, du warst in einigen Situationen nicht für ihn da oder es gibt unausgesprochene Themen zwischen euch, sprich diese an. Und dann hör zu. Hör wirklich wirklich zu und nimm diese Person mit einem offenen Herzen beim Wort.

Die Umkehrung zu dir selbst

„Ich sollte mir besser zuhören.“ Wie oft hast du dir selbst schon nicht zugehört? Hörst du dir in dieser Situation selbst zu? Das nächste Mal, wenn du mit dieser Person redest und du sprichst: Hör dir selbst zu! Sei da und versuche nicht die andere Person zu beeindrucken. Versuche sie nicht zu manipulieren, in ihr eine Emotion auszulösen oder sie zu einer Entscheidung zu bringen. Sei einfach da und sag, was du sagen willst. Erzähle. Freu dich mit dir und deiner Geschichte. Spür in dich selbst rein und erzähle um des Erzählens willen. Und wenn du merkst, du erzählst, um die andere Person zu beeindrucken: Halt lieber mal den Mund und überprüfe, was in dir abgeht. (Keine Sorge, du wirst damit nicht für den Rest deines Lebens stumm bleiben. Deine Gespräche werden nur sehr viel spannender und interessanter werden.) Hörst du dir außerhalb dieser Situation zu? Hörst du auf dein Herz? Hörst du auf deinen Körper? Was sagt deine innere Stimme? Ist das, was du gerade in deinem Leben tust, wirklich das Richtige für dich? Fang an, dir immer besser zuzuhören. Deine innere Stimme weiß, was sie will. Du weißt, was du willst. Dafür musst du dir nur besser zuhören und genau das tun, was dein Herz dir sagt.

Aufrichtige Entschuldigungen – ein weiterer positiver Brandbeschleuniger

Wenn du von diesem Tempo immer noch nicht genug hast und noch einen Zahn zulegen willst, gibt es noch einen weiteren Geheimtipp. Dieser Tipp lohnt sich immer, nach dem du eine Work über andere Menschen getan hast. Er ist wahnsinnig effektiv. Sobald du einen verurteilenden Satz über einen anderen Menschen geworkt hast, schau dir deine Antworten auf die dritte Frage „Wie reagiere ich, was passiert, wenn ich diesen Gedanken glaube?“ an. Hier wirst du wahrscheinlich sehr viel unschönes Zeug finden. Ich finde dabei Dinge wie: „Ich höre ihm einfach nicht zu.“ „Es interessiert mich überhaupt, was er mir sagt.“ „Ich will ihn sofort unterbrechen oder mit meiner Geschichte übertrumpfen.“ „Ich bin sauer auf ihn und gebe ihm einen verurteilenden Blick.“ „Ich bin total in Gedanken und wende mich von ihm ab.“ Nimm diese Sachen nochmal zur Hand und klammere alles aus, was du einfach nur in dir gespürt hast und was du ihm nicht direkt gezeigt hast. „Ich bin sauer auf ihn“ und „Ich will ihn sofort unterbrechen“ fällt weg, weil du ihm das nicht direkt gezeigt hast. Nachdem du diese neue Liste für dich definiert hast, lies nochmal drüber. Leb das vor deinem inneren Auge nochmal durch. Und dann schreib dieser Person einen Brief, ruf sie an oder geh direkt zu ihr. Je persönlicher desto effektiver. Teile dieser Person mit, was du getan hast. Sag ihr, wie du ihr einfach nicht zuhörst, wie es dich nicht interessiert hat, was sie dir sagt. Sag ihr, wie du sie verurteilt und dich von ihr abgewandt hast. Und sag ihr, dass es dir leidtut. Entschuldige dich aufrichtig und von Herzen. Wenn du möchtest, kannst du ihr noch sagen, dass du ab sofort dein Bestes geben wirst, ihr wirklich zuzuhören und für sie dazu sein. Deine Entschuldigung sollte aufrichtig sein. Sag dieser Person, warum du getan hast, was du getan hast, OHNE (!) sie wieder zu veruteilen oder ihr irgendetwas vorzuwerfen. Wenn in dir während der Entschuldigung weitere negative Themen hochkommen, schreibe diese auf und überprüfe sie, wenn du wieder für dich bist. Achtung! Wenn du deine Entschuldigung noch überhaupt nicht fühlen kannst und in dir drinnen noch viele Verurteilungen vonstatten gehen, bleibe noch ein wenig für dich und überprüfe deine Verurteilungen weiter mit The Work. Du kannst dich zu einem späteren Zeitpunkt entschuldigen. Je aufrichtiger deine Entschuldigung ist, desto besser.

Fast Lane to Heaven

Dieser Weg ist der schnellste Weg zur Befreiung mit anderen Menschen, den ich kenne. Du wirst so interessante Erfahrungen machen, die deine Beziehungen um ein Vielfaches vertiefen werden. Aus meiner Erfahrung reagieren die Menschen, an denen du deine Entschuldigung richtest, immer positiv, insbesondere wenn die Entschuldigung aufrichtig und von Herzen kam. Aufrichtigkeit ist spürbar. Mach deine Hausaufgaben ordentlich, überprüfe deine Verurteilungen und dann mach dich auf auf diese extrem spannende Reise. Lass mich gerne wissen, was es dir gebracht hat. Bis dahin und viel Spaß, Dein Freund, Timo
PS: Ich will deine Geschichte! Dieser Artikel ist noch in der Aufbauphase. Ich freue mich sehr über ein Feedback von dir! Hast du noch Fragen, Unklarheiten oder eigene Ergänzungen? Möchtest du uns deine eigene Geschichte erzählen? Dann schreibe es mir gerne in die Kommentare.

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